Mein Baby schwitzt beim Stillen

Dir ist schon einmal aufgefallen, dass dein Baby beim Stillen schwitzt? Und das vielleicht nicht nur ein bisschen, sondern so sehr, dass seine Haut richtig nass ist?

Als junge Eltern stellt sich für euch dann natürlich die Frage: Ist das ganz normal oder ein Grund zur Sorge?

Wir beantworten dir diese Frage und erklären dir, was du sonst noch über das Schwitzen beim Stillen wissen musst.

Los geht’s!

Mein Baby schwitzt beim Stillen – ist das normal?

Die erleichternde Antwort vorweg: Ja, es ist fast immer normal, dass Babys beim Stillen schwitzen.

Egal ob nur wenige Schweißperlen auf der Stirn oder klatschnasse Haut, das ist bei gesunden Babys nicht unüblich.

Natürlich können manche Umstände ein Schwitzen während des Stillens begünstigen. Doch was genau sind die Ursachen dafür?

Warum schwitzen Babys allgemein?

Du weißt sicher, dass Schwitzen ein natürlicher Vorgang ist, bei dem das Schweißsekret aus den Schweißdrüsen abgegeben wird und auf der Haut verdunstet.

Während der Verdunstung wird der feuchten Hautoberfläche Wärme entzogen, sodass es zu einer Abkühlung der Haut kommt.

Dieser Prozess läuft auch schon bei Neugeborenen ab, doch bei ihnen sind die Schweißdrüsen noch nicht vollkommen ausgebildet.

Daher ist bei Babys das Schwitzen in den ersten Lebensmonaten noch nicht so effektiv wie bei Erwachsenen. Das bedeutet, dass Babys selbst bei kleinen Anstrengungen oder Wärmeunterschieden stärker schwitzen und länger zum Abkühlen brauchen.

Das Schwitzen tritt vor allem im Kopf- und Nackenbereich auf. Durch die im Verhältnis zum Rest des Körpers relativ große Hautoberfläche beim Baby kann über den Kopf am Besten die Temperatur reguliert werden, außerdem ist beim Baby die Dichte der aktiven Schweißdrüsen hier am höchsten.

Warum schwitzen Babys beim Stillen?

Wenn dein Baby also beim Stillen schwitzt, ist die Ursache dafür die körperliche Anstrengung beim Saugen. Denn für ein Neugeborenes stellt bereits diese Tätigkeit eine große Anstrengung dar.

Hinzu kommen der enge Haut-an-Hautkontakt zur Mutter während dem Stillen und die Aufnahme von warmer Milch, weshalb dein Baby zur Wärmeregulation mit dem Schwitzen während des Stillens beginnt.

Daneben kann eine weitere Ursache zu viel Stress sein, wenn sich dein Baby während dem Stillen unwohl oder gar überfordert fühlt.

Muss ich etwas gegen das Schwitzen beim Stillen machen?

Nein, du musst nichts dagegen machen, denn das Schwitzen beim Stillen ist ganz normal.

Du kannst selbstverständlich versuchen, dein Baby zu unterstützen, damit es nicht so viel schwitzen musst:

  • Zieh es nicht zu warm an
  • tragt keine Kleidung aus Polyester o. ä.
  • Still in einem eher kühlen Raum
  • Lass den Kopf beim Stillen frei, damit der Wärmeaustausch auch ohne zu starkes Schwitzen funktioneren kann
  • wickel dein Baby in ein dünnes Tuch um den direkten Hautkontakt zu reduzieren
  • vielleicht hilft auch eine Stillposition mit weniger direktem Körperkontakt.

Auf keinen Fall solltest du aber versuchen, dein Baby aktiv zu kühlen mit Kühlpads oder Ähnlichem, da die Kleinen auch bei Kälte Regulationsprobleme haben können.

Ab wann sollte ich mir Sorgen machen?

Allerdings kann hinter dem Schwitzen beim Stillen in seltenen Fällen eine Krankheit stecken.

Diese Merkmale können auf eine Erkrankung hinweisen:

  • Dein Baby hört nicht kurz nach dem Stillen langsam auf zu schwitzen
  • Das Schwitzen tritt plötzlich viel häufiger auf, als sonst, obwohl sich nichts an den anderen Umständen geändert hat
  • Dein Baby schwitzt auch häufig in anderen Situationen, die unabhängig von Anstrengung oder hohen Temperaturen sind

Wenn mehrere dieser Punkte zutreffen oder wenn du zusätzliche Auffälligkeiten feststellt, solltest du deinen Kinderarzt aufsuchen und die Ursache abklären. Solche Auffälligkeiten könnten sein:

  • Dein Baby hat eine auffällige Hautfarbe (blass, bläulich)
  • Dein Baby atmet schnell oder macht längere Atempausen
  • Dein Baby hat Fieber oder ist auffällig kalt
  • Es ist auffällig schlapp oder lethargisch, will vielleicht gar nicht trinken
  • andere bedrohlich wirkende Symptome

Ein angeborener Herzfehler, eine Infektion wie eine Lungenentzündung oder eine Stoffwechselerkrankung können die Auslöser sein. In manchen Berichten über den plötzlichen Kindstod wurde auch ein exzessives Schwitzen vor dem Ereignis festgestellt.

Bitte beachte: In der Regel ist das Schwitzen beim Stillen etwas normales, das auf nichts gefährliches hindeutet. Im Einzelfall aber lässt sich nicht ausschließen, dass doch etwas behandlungsbedürftiges dahintersteckt. Wenn dir das Schwitzen also aus irgendeinem Grund Sorgen macht, kannst du zur Beruhigung einmal zu deiner Kinderärztin gehen – sie wird dir deshalb garantiert nicht böse sein.
Es ist manchmal gruselig, ein Kind zu haben. Du willst gar nicht wissen aus welchen Gründen wir bei Kinderärzten waren, obwohl wir Kinderarzt und -krankenschwester sind :-).

Zusammenfassung

Wenn dein Baby beim Stillen schwitzt, ist das eine ganz natürliche Sache. Schließlich ist es dabei angestrengt und muss seine Temperatur regulieren. Du musst auch keine weitreichenden Gegenmaßnahmen ergreifen, um es abzukühlen.

Nur in seltenen Fällen steckt tatsächlich eine Erkrankung dahinter. Solltest du dennoch ein ungutes Gefühl haben, wende dich am besten an deinen Kinderarzt, um eine Erkrankung auszuschließen.

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