Die Milchbildung anregen: Die wichtigsten Tipps

In diesem Artikel lernst du die wichtigsten Schritte, um deine Milchbildung anzuregen. Wir erklären dir kompakt die wichtigsten Hintergründe der Milchbildung, sprechen über die essentiellen Maßnahmen, die du treffen musst und geben dir Tipps, welche Lebensmittel und Substanzen dir am besten dabei helfen, einem Milchmangel entgegenzutreten.

Sechs prall gefüllte Muttermilchbeutel nebeneinanderstehend auf einem durchsichtigen Plastiktablett.
Es ist nicht immer einfach, für mehr Milch zu sorgen – aber wir statten dich mit den besten Chancen aus!
Foto: RaspberryStudio / shutterstock.com

Du erhältst erst die Kernaussagen des Artikels in der Kurzfassung, ehe wir dir alles ausführlich erklären.

Los geht’s!

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Das Wichtigste zusammengefasst

Werde dir über das Ausmaß des Problems bewusst: Nicht immer stimmt der Eindruck, dass zu wenig Milch da ist – anhand einiger Merkmale (Trinkmenge, Stuhlgang und Urin, Gewichtsverlauf, usw.) kannst du dir darüber sicherer werden, ob du wirklich zu wenig Milch hast. Und, ganz wichtig: Halt dein Baby im Blick. Gibt es Zeichen dafür, dass der Milchmangel schon länger anhält und dein Baby dringend Nahrung braucht? Dann kann es sein, dass du zufüttern musst – sprich sofort mit deiner Stillberaterin oder Kinderärztin.

Die Brust will geleert werden: Deine Brust merkt, wenn sie leergetrunken wird – sie produziert dann mehr Milch! Andersrum produziert sie weniger, wenn sie voll bleibt. Wer die Milchbildung anregen möchte, muss die Brust also entleeren – durch stillen, ausstreichen oder abpumpen. Das sollte mindestens 8, besser 9 oder 10 Mal (oder öfter) am Tag passieren.

Suche Nähe zu deinem Baby: Verbringe sehr viel Zeit im engen Körperkontakt mit deinem Kind – macht einen „Stillurlaub“ zuhause. Baue Stress und Verpflichtungen ab so gut es geht, schaffe dir eine ruhige Umgebung und seid euch ganz, ganz nah.

Suche die Ursachen: Es gibt ganz viele verschiedene Ursachen, die zu einer zu geringen Milchmenge führen können – anatomische Probleme auf Seiten deiner Brust oder deines Babys, ein ungünstiges Anlegen oder Stillmanagement (oft wurde einfach über längere Zeit zu selten gestillt), usw. Nicht jedes Problem ist lösbar, aber wenn es lösbar ist, dann solltest du an die Sache rangehen (mit Unterstützung durch u. a. Stillberaterin, Hebamme, Kinder- oder Frauenärztin), um die Milchbildung nachhaltig anzuregen.

Milchfördernde Lebensmittel: Bockshornklee, Hafer, Malzbier: Es gibt eine Menge Lebensmittel, denen eine milchbildende Wirkung nachgesagt wirkt. Wenig ist bewiesen, aber nichts ist ausgeschlossen: Lebensmittel, Kräuter und Gewürze können die Leerung der Brust nicht ersetzen, aber eine wichtige Unterstützung zur Anregung der Milchproduktion sein.

Medikamente: Manchmal kann dir deine Frauenärztin Medikamente zur Milchmengensteigerung verschreiben. Dazu gehören die Mittel Domperidon und Metoclopramid, die über eine Steigerung des Prolaktinwerts wirken – allerdings nicht bei jeder Frau in jeder Situation.

Es gibt noch mehr Tipps: Dazu gehört, dass du ausreichend essen und trinken, auch auf einen gesunden Schlaf achten solltest.

Hilfe ist oft nötig: Du bist nicht allein! Es ist nicht immer unkompliziert, die Milchbildung anzuregen, und nicht wenige Frauen geben nach einer Weile auf – oft, weil ihnen die Unterstützung fehlt. Bald erscheint unser Online-Kurs „Mehr MutterMilch Machen“ – abonnier unseren Newsletter, um sofort zu erfahren, wenn es soweit ist. Oder buch eine ganz persönliche Online-Stillberatung bei uns.

So viel zur Zusammenfassung – jetzt aber zu den ausführlichen Infos!

Ein paar Vorworte

Bevor wir mit den Tipps für eine stärkere Milchproduktion starten müssen wir ein paar Vorworte loswerden. Diese solltest du die auch unbedingt durchlesen – es sind auch nur zwei Themen, die wir gerne besprechen wollen.

1.: Hast du überhaupt zu wenig Milch?

Seit Jahren zeigt sich in Umfragen immer wieder eines: Der häufigste Grund, aus dem Frauen abstillen – und zwar oft früher abstillen, als sie eigentlich vorhatten – ist der Milchmangel.

Manchmal geht dieser Milchmangel einher mit anderen Problemen: Wunden Brustwarzen zum Beispiel, oder einer Brustentzündung. Oft sind diese Gründe aber auch ineinander verzahnt: Wenn zum Beispiel die wunden Brustwarzen dich daran hindern, regelmäßig anzulegen und darauf hin die Milchmenge sinkt.

Foto einer Mutter, die ihr Baby in der Wiegehaltung auf einem Bett sitzend stillt. Sie kneift die Augen zusammen, als habe sie Schmerzen.
Kein Wunder, dass diese Mama gerne mal eine Stillmahlzeit auslassen würde – Schmerzen beim Stillen führen über Umwege (die wir weiter unten genauer aufklären) häufig zu einem Rückgang der Milchmenge.
Foto: Zhuravlev Andrey / shutterstock.com

Gar nicht so selten jedoch haben Mamas gar nicht wirklich zu wenig Milch – sondern sie glauben es nur. Dafür kann eine streng schauende Schwiegermutter verantwortlich sein, die dir ins Gewissen redet. Es kann auch sein, dass dein Baby in einer Phase besonders viel schreit, was als Milchmangel interpretiert wird.

Wir gehen auf diese Frage in unserem Artikel „zu wenig Milch“ genauer ein, aber eine Sache wollen wir auch hier direkt sicherstellen: Dass du dich fragst, ob du wirklich genug Milch hast. Das ist nicht immer einfach festzustellen und es müssen mehrere Faktoren betrachtet werden. Mögliche Hinweise für einen echten Milchmangel können sein:

Spricht für genügend MilchSpricht für zu wenig Milch
Regelmäßiger StuhlgangGeringe oder ausbleibende Stuhlmengen
reichlich heller Urinwenig dunkler Urin
schluckt hörbar beim Trinkenkein Schlucken zu hören
Baby zufrieden nach dem TrinkenBaby schreit die Brust an, später zunehmend schlapp
nimmt gut zu (etwa 30 g / Tag)nimmt deutlich schlechter oder gar nicht zu

Dies sind keine sicheren Zeichen, um die Milchmenge einzuschätzen:

  • Fülle der Brust
  • Stärke des Milchspendereflexes
  • Pumpmenge
  • Länge und Häufigkeit der Trinksessions

Das ist nur die vereinfachte Form einiger möglicher Symptome – die genaue Interpretation ist nicht immer leicht. Bevor du zufütterst oder versuchst, eine eigentlich gute Milchmenge noch zu steigern, empfehlen wir dir, die Hilfe einer Stillberaterin anzunehmen oder mit deiner Hebamme zu sprechen, die sich die Gesamtsituation anschauen, vielleicht auch die ein oder andere Stillprobe durchführen und gemeinsam mit dir überlegen, wie du an das Problem herangehst.

2.: Halt dein Baby im Blick!

Extrem wichtig ist, dass dein Baby ausreichend mit Milch versorgt wird.

Manchmal ergeben sich Situationen, bei denen recht rasches Handeln nötig ist und bei denen der Wille die Milchbildung anzuregen zunächst mal in den Hintergrund tritt.

Das ist sicherlich der Fall, wenn dein Baby sehr ausgetrocknet ist. Du erkennst das daran, dass es schlaff, müde, apathisch ist, dass deine Haut und Schleimhäute trocken sind, dass es keinen oder kaum mehr Urin oder Stuhlgang lässt, seine Fontanelle eingefallen wirkt, dass es vielleicht erhöhte Körpertemperatur hat – wenn du eines dieser Zeichen (oder ein anderes Symptom, das dir bedrohlich vorkommt) aufweist: Sofort zur Kinderärztin!

Eine Mutter mit buntem Kopftuch hat ein Baby auf der Brust liegen, es ist in ein Tuch eingepackt und schaut der Mutter ins Gesicht.
Echte Notfallsituationen sind bei Milchmangel zum Glück recht selten – aber wenn du dir irgendwie Sorgen machst, geh besser zu früh als zu spät zu deiner Kinderärztin oder in die Klinik. Niemand wird dir dort böse sein, auch wenn es deinem Baby gut gehen sollte.
Foto: Zurijeta / shutterstock.com

Abgesehen von solchen Notfall-Situationen ist es aber auch möglich, dass dein Baby – obwohl es nicht akut gefährdet ist – schon einen großen Milchmangel angesammelt hat. Wenn es über Tage oder Wochen zu wenig bekommen hat, kaum zugenommen hat, dann braucht es unter Umständen dringend Flüssigkeit und Energie. Auch dann kann es sein, dass du zunächst zufüttern musst. Babys, die längere Zeit nicht genug Muttermilch bekommen haben, sind oft schläfrig. Sie wollen immer wieder an die Brust, trinken da aber unmotiviert, schlafen immer wieder ein, oder hängen ewig an der Brustwarze, ohne effektiv zu saugen.

Diese Babys müssen erstmal wieder richtig „satt“ werden, ehe sie wieder genug Kraft haben, mit eigener Kraft zu trinken und damit die Milchbildung anzuregen. Also: Wann immer du schon länger das Gefühl hast, dass nicht genug Milch da ist, oder wenn dein Baby schläfrig und müde wirkt macht es Sinn, eine Stillberaterin zu kontaktieren.

Nun aber zu den Tipps, die du selbst zur Anregung der Milchbildung anwenden kannst, wenn du tatsächlich zu wenig Milch hast, die Situation aber nicht ganz so akut ist.

Die Brust muss geleert werden!

Der allerallerallerwichtigste Tipp zum Milchbildung anregen ist dieser:

Leer deine Brust.

Weil er so wichtig ist, wiederholen wir ihn nochmal fett gedruckt und mit rosa Hintergrund:

Leer deine Brust!

Warum das so wichtig ist und wie du es machst lernst du jetzt – wir können dir dabei einen ganz, ganz kurzen Ausflug in die Funktionsweise deines Körpers nicht ersparen. Es ist wichtig, dass du verstehst, warum du die Brust oft und gründlich leeren sollst.

Ein kurzer Ausflug: Die Milchbildung

Wir stellen dir jetzt auf die kürzestmögliche Weise vor, wie die Milchbildung funktioniert (klick auf den Link, wenn du es ausführlich wissen möchtest).

Also: Erstens gibt es in deinem Gehirn die Hypophyse, ein kleine Areal, das viele Hormone herstellt, auch das Prolaktin – das milchbildende Hormon. Es ist in der Stillzeit eh deutlich erhöht, aber jedes Mal, wenn dein Baby an der Brust trinkt, wird ein Schub davon ausgeschüttet, der bedeutet: Mehr Milch herstellen!

Illustration des Regelkreises des Prolaktins. Unten rechts eine stilisierte Brust, darin der Text "Brust, hier wird Milch gebildet (mit Hilfe von Prolaktin)", daneben ein Strichmännchen mit dem Text "Baby trinkt an der Brust". Ein Pfeil führt nach oben links, am Pfeil steht "Das Saugen an der Brust ist das Signal für die Hypophyse, mehr Prolaktin auszuschütten". Der Pfeil zeigt auf einen rosa Kreis, der mit "Gehirn" gekennzeichnet ist, in diesem ein oranger Kreis an einem orangen Stiel, in dem orangen Kreis steht "Hypophyse, hier wird Prolaktin gebildet". Von der Hypophyse führt ein Pfeil zurück zur Brust, am Pfeil steht "Prolaktin".
Der ganz vereinfachte Regelkreis des Prolaktins: Baby trinkt an der Brust, daraufhin schüttet die Hypophyse das Hormon aus.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit: Denn noch wichtiger ist (zumindest wenn dein Baby etwa 1-2 Wochen alt ist und die 3. Phase der Milchbildung beginnt) ein anderer Mechanismus, den deine Brust selbst bemerkt und „regelt“:

Wenn deine Brust geleert wird, produziert sie mehr Milch.
Bleibt deine Brust voll, produziert sie weniger Milch.

So einfach ist das. Und es macht ja auch Sinn: Wenn dein Baby es schafft, die Brust fast „leer“ zu trinken, dann hat es anscheinend viel Durst. Also wird mehr Milch gemacht! Lässt es die Brust schulterzuckend links liegen und die Brust füllt sich, dann muss sie auch nicht mehr machen.

Ein Diagramm, das den erklärten Ablauf zeigt. Oben links ein großer blauer Kreis mit der Beschriftung "volle Brust". Ein Pfeil zeigt nach rechts, beschriftet mit "Dein Körper: "Es wird wohl nicht mehr so viel Milch benötigt"". Der Pfeil zeigt auf einen pinken Kasten in dem steht "Milchproduktion wird zurückgefahren". Vom blauen Kreis "volle Brust" geht auch ein Pfeil nach unten, daneben ein Strichmännchen, beschriftet mit "Baby trinkt häufig und viel" und einer Sprechblase "Lecker." Der Pfeil zeigt auf einen kleinen blauen Kreis, beschriftet mit "Leere Brust". Von dort geht ein Pfeil nach rechts mit der Beschriftung. "Dein Körper: "Offenbar wird hier weiterhin Milch benötigt"". Der Pfeil zeigt auf einen pinken Kasten mit der Beschriftung "Milchproduktion wird hochgefahren".
Leere Brust = mehr Milch wird produziert
Volle Brust = weniger Milch wird produziert.
Eigentlich ganz einfach.

Das ist das wichtigste Geheimnis, das wir zur Milchbildung kennen müssen: Jetzt musst du deiner Brust nur noch zeigen, dass sie gebraucht wird – du musst sie also leeren.

Die Brust leeren: Stillen, ausstreichen, abpumpen

Also: Dein oberstes Ziel ist, dass deine Brust häufig leer getrunken wird. Das kann entweder dein Baby übernehmen (was aber nicht immer einfach ist, gerade wenn vielleicht auch noch eine Saugverwirrung vorliegt), oder aber du selbst, indem du die Brust ausstreichst, oder, und das machen die meisten Frauen, die Milch abpumpst.

Wie oft soll ich die Brust entleeren?

Mindestens 8 Mal.

Das sagen wir so einfach, weil es die weithin etablierte Anzahl von Stillmahlzeiten ist – also etwa alle 3 Stunden – die dafür sorgen sollte, dass die Milchbildung angeregt wird.

Es geht aber auch noch öfter, zum Beispiel 9 oder 10 Mal. Ideal wäre es, wenn du dein Baby einfach alle 2-3 Stunden an die Brust anlegen würdest und es dann kräftig trinken würde. Wenn das geht – du keine Schmerzen hast, dein Baby wach und kräftig genug ist – super!

Wenn es allerdings nicht geht, dann musst du vielleicht ausstreichen oder abpumpen: Und zwar eben mindestens 8, besser 9-10 Mal am Tag. In der Nacht kannst du ruhig eine etwas längere Pause machen, aber tagsüber solltest du versuchen, alle 2-3 Stunden zu leeren.

Praktisch gehst du meist so vor, dass du dein Baby wenn möglich erst anlegst, motivierst du trinken und dann im Anschluss an die Stillmahlzeit für einige Minuten „nachpumpst“, zum Beispiel 10-20 Minuten. Möglicherweise musst du dazwischen auch noch zufüttern – es wird also möglicherweise anstrengend und manchmal kompliziert.

Illustration einer Frau: Auf der linken Seite stillt sie ihr Baby im stehen, auf der rechten Seite pumpt sie an einer Brust mit einer Milchpumpe ab.
Hier sieht sie ja ganz entspannt aus, aber die Milchbildung anregen zu wollen ist nicht immer ein Spaziergang – du solltest dich aber nicht entmutigen lassen, wenn es manchmal anstregend wird. Sehr häufig zeigen sich nach wenigen Tagen gute Ergebnisse!
Illustration: Nicoleta Iunescu / shutterstock.com

Auf das Zufüttern gehen wir in diesem Artikel nicht ausführlich ein. Nur soviel: Zufüttern heißt nicht immer Flasche, es kann auch stillfreundlich zugefüttert werden. Und es heißt auch nicht immer, dass industrielle Nahrung gegeben werden muss – perfekt ist, wenn du deine abgepumpte Milch anbietest.

Und: Füttere nicht zu, wenn es nicht wirklich sein muss. Sprich mit deiner Hebamme oder Stillberaterin darüber, ob und wieviel Zufütterung nötig ist. Denn wenn dein Baby ständig satt von der Flasche ist, wird es weniger an die Brust wollen, was du dann mit Abpumpen kompensieren musst. Ein Teufelskreis droht, der gerne auch dann auftritt, wenn das Zufüttern eigentlich gar nicht nötig war:

Illustration, die den beschriebenen Teufelskreis
Das Gefühl, zu wenig Milch zu haben, führt leider häufig dazu, dass Eltern zufüttern. Jetzt ist das Baby satt – vielleicht so satt, dass es beim nächsten Mal weniger an der Brust trinkt. Dem Körper wird signalisiert: Oh, anscheinend ist nicht mehr so viel Milch nötig – und die Milchmenge reduziert sich tatsächlich. Nun sind die Eltern sogar gezwungen, zuzufüttern: Ein Teufelskreis entsteht. Deshalb solltest du, ehe du zufütterst, immer mit einem Profi deines Vertrauens sprechen (also Frauen- oder Kinderärztin, Hebamme, oder Stillberaterin).

Über das Abpumpen

Zum Abpumpen haben wir dir einen eigenen Artikel geschrieben, aber das sind unsere wichtigsten Tipps:

  • Benutze eine elektrische Doppelmilchpumpe: Damit kannst du an beiden Seiten gleichzeitig und automatisch pumpen. So sparst du Zeit und Handkraft. In größeren Städten kannst du so eine Pumpe an verschiedenen Orten ausleihen, am häufigsten in sogenannten „babyfreundlichen Apotheken“, wo du auch in die Nutzung der Pumpe eingeweiht wird. Alternativ kannst du natürlich auch selber eine kaufen. Hier findest du einige Möglichkeiten:
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  • Zeitsparend: ein- oder beidseitiges Abpumpen möglich – Milchpumpe elektrisch lässt sich flexibel auf die individuellen Bedürfnisse jeder Mutter einstellen
  • Vielfältig regulierbar: 2 Rhythmen, 3 Abpumpmodi und 8 Saugstärkestufen imitieren das natürliche Saugverhalten deines Babys – für ein angenehmes Abpumpen (ein- oder beidseitig) mit maximalem Komfort
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  • Die freien Hände kannst du dann nutzen, um deine Brust beim Pumpen zu massieren, das fördert den Milchfluss und kann nachgewiesenermaßen die Milchbildung stärker anregen
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  • Informiere dich auch über die Möglichkeit des Power-Pumpings

Gib deinem Baby Nähe

Auch wenn die Situation in unserer modernen Welt sich häufig anders gestaltet – der natürliche Ort eines Säuglings ist am Körper der Mutter. Sicherlich ist das in unserer westlichen Welt nicht mehr immer so einfach umsetzbar (was nicht unbedingt schlecht sein muss), aber viele Stillprobleme rühren sicher daher, dass sich in den letzten Jahrhunderten eine körperliche Distanz zwischen Mama und Baby gebildet hat.

Wir wollen das nicht weiter ausführen, nur soviel: Es zeigt sich immer wieder, dass Babys deutlich besser trinken und die Milchbildung stärker angeregt wird, wenn sich Mama und Baby zumindest einige Zeit wieder deutlich näher sind.

Deshalb: Mach einen Stillurlaub!

Das heißt nicht, dass du für eine Woche nach Italien fahren musst – das heißt einfach, dass du 2-4 Tage versuchst, möglichst viel Zeit ganz nah mit deinem Baby zu verbringen. Dass ihr viel zusammen im Bett oder auf dem Sofa liegt (auf sicheren Schlaf achten), kuschelt, dein Baby viel in der Nähe deiner nackten Brust liegt.

Auf diese Weise wird es ganz von alleine immer wieder an die Brust wollen. Lass es auch früh dran, nicht erst, wenn es schreiend danach verlangt – am Besten schon, wenn es noch schläft, aber gerade anfängt, sich zu regen.

Foto einer Mutter, die im Bett neben ihrem Baby liegt, das Baby saug an der Brust.
Gemütlich und förderlich für die Milchproduktion: Nah an deinem Baby sein, viel kuscheln.
Foto: Alexander_Safonov / shutterstock.com

Vermeide Stress

Und, das muss man auch immer wieder sagen: Stress ist einer der größten Still-Killer!

Es sagt sich immer so einfach nach der Geburt und im allgemeinen Alltag unserer aller Leben, aber versuch wirklich mal in dich zu gehen, wo du Belastungen minimieren kannst.

Kann dein Partner, oder deine Eltern im Haushalt helfen? Kann jemand etwas weniger arbeiten und dafür bei dir sein, dich unterstützen? Können die großen Geschwister häufiger bei Freuden sein in dieser Zeit?

Es gibt tausend Ursachen für Stress – aber auch tausend Möglichkeiten, ihn zumindest vorübergehend zu vermeiden. Versuch es mal, wenn es dir irgendwie möglich ist.

Such nach Auslösern und arbeite dran

Ein wichtiger Teil deiner Anstrengungen, die Milchbildung anzuregen, ist auch die Ursachensuche: Warum hast du eigentlich zu wenig Milch?

Der häufigste Grund ist wahrscheinlich einfach da zu seltene Anlegen. Noch immer hört man – auch auf Wochenbettstationen – die Geschichte, dass alle 4 Stunden stillen ausreichen würde. Oder dass nach Zeitplan gestillt werden sollte, und nicht nach Bedarf.

Manchmal reicht das vielleicht auch, aber selten auf Dauer.

Wenn du also nur fünf, sechs oder sieben Mal am Tag gestillt hast, kann das schon der ganze Grund sein und kann es völlig ausreichen, jetzt einfach etwas häufiger anzulegen.

Das diagramm zeigt, dass Stillen nach Bedarf bedeutet, dass nicht alle 3-4 Stunden, sondern oft deutlich häufiger gestillt werden sollte. Das Baby sorgt damit selbst dafür, dass die Milchbildung angeregt wird.
Stillen nach Bedarf heißt: Ignoriere nicht die Hungerzeichen deines Kindes. Mach dir keine Sorgen, wenn es sich nicht an die oft angegebenen 3-4 Stunden hält. Akzeptiere, dass Babys sich an der Brust wohlfühlen und mit häufigem Stillen selbst dafür sorgen, dass auch in Zukunft genug Milch da ist.

Aber es gibt noch viele, viele weitere Gründe, warum die Milch eventuell nicht ausreicht. Ganz grob gesagt unterscheidet man primäre Auslöser von sekundären Auslösern. Bei den primären Auslösern liegt der Grund eher bei deinem Körper – Brust- oder Brustwarzenanomalien, Hormonprobleme usw.

Sekundäre Probleme können ganz vielfältig sein und sich vom Problemen beim Anlegen über anatomische Auffälligkeiten beim Baby bishin zur Ernährung erstrecken.

Bald erscheint unser sehr ausführlicher Kurs „Mehr MutterMilch Machen!“, bei dem wir auf die Ursachen des Milchmangels und mögliche Lösungswege sehr ausführlich eingehen. Abonniere unseren Newsletter, um die erste zu sein, die vom Launch erfährt.

Manche dieser Aulöser kannst du selbst feststellen, bei anderen brauchst du die erfahrenen Augen einer Stillberaterin oder Hebamme. Wieder andere erfordern eine Blutentnahme bei der Gynäkologin. Auf jeden Fall solltest du parallel zu den Maßnahmen, deine Milchproduktion anzukurbeln, auch auf Ursachenforschung gehen.

Milchfördernde Lebensmittel

Vielleicht ist dieser Abschnitt, auf den du am meisten gewartest hast, in den du vielleicht auch die größten Hoffnungen hast.

Nun, einerseits müssen wir festhalten: Ja, es gibt durchaus Nahrungsmittel, Kräuter und Gewürze, die das Potential haben, die Milchmenge zu erhöhen.

Andererseits gibt es in der Welt der Pflanzen auch keine Wundermittel – für keines der „typischen“ zur Anregung der Milchbildung eingesetzten Lebensmittel gibt es eindeutige, wissenschaftliche Beweise, dass wie wirken. (Im Umkehrschluss heißt das aber nicht, dass sie nicht wirken – es wurde einfach noch nicht ausreichend untersucht.)

Fakt ist: Die häufige Entleerung der Brust ist wichtiger. Aber die Ernährung kann durchaus unterstützend wirken. Ganz ausführlich informieren wir dich über das Thema in unserem Artikel „milchfördernde Lebensmittel„.

Ein Tisch mit Blumendecke von oben fotografiert, auf dem verschiedene milchfördernde Lebensmittel arrangiert sind, u. a. Mandeln, Dill und andere Kräuter sowe ein östlich wirkendes Gericht auf einem Teller.
Abwechslungsreiche, gesunde Ernährung ist auch in der Stillzeit angesagt und kann unter Umständen auch die Milchbildung anregen.
Foto von Tamanna Rumee auf Unsplash

Was wirkt denn am wahrscheinlichsten?

Wie gesagt: Es gibt wenig wissenschaftliche Evidenz. Wenn wir uns jedoch anhand der vorliegenden Studien und der Erfahrung vieler Stillexpertinnen und Hebammen festlegen sollten, würden wir sagen:

  • Iss ausreichend Proteine (die müssen nicht aus Fleisch oder Milchprodukten stammen, auch Bohnen, Linsen und Getreidesorten beinhalten viel Eiweiß) und gesunde, pflanzliche Fette (z. B. aus Oliven, Avocados, Nüssen etc.)
  • achte auch darauf, ausreichend Calcium, Zink, Vitamin B12, Jod, Eisen und Vitamin D zu dir zu nehmen
  • Falls du erwägst, Nahrungsmittelzusätze zu dir zu nehmen, kannst du dich am ehesten zum Bockshornklee informieren
  • Wenn du Stilltees trinken möchtest, dann wäre es sicher nicht schlecht, wenn sie Mariendistel enthalten, auch Fenchel-Anis-Kümmel– oder Brennnesseltee ist sicher nicht schlecht

Milchbildung anregen mit Medikamenten

Es gibt auch zwei Medikamente, die regelmäßig zur Anregung der Milchbildung eingesetzt werden: Domperidon und Metoclopramid. Letzteres hat eine weniger starke Wirkung und ein größeres Nebenwirkungsprofil. Aber unter Umständen macht es Sinn, dass du deine Frauenärztin mal auf diese Möglichkeit ansprichst.

Domperidon

Domperidon ist ein Medikament, das ursprünglich für Magenprobleme entwickelt wurde und Übelkeit und Erbrechen lindert.

Als Nebenwirkung erhöht es den Prolaktinspiegel, was sich positiv auf die Milchproduktion auswirken kann. Obwohl es nicht offiziell für diesen Zweck zugelassen ist, wird Domperidon häufig zur Steigerung der Milchmenge verwendet, insbesondere in den ersten Wochen nach der Geburt und bei Müttern von Frühgeborenen.

Es gilt im Allgemeinen als sicher, wobei mögliche Nebenwirkungen gering und selten sind, aber Vorsicht ist geboten aufgrund sehr seltener kardialer Nebenwirkungen. Letztendlich sollte die Entscheidung über die Verwendung von Domperidon mit einem Arzt oder einer Stillberaterin besprochen werden.

Hier findest du mehr Infos über das Domperidon.

Die Milchbildung mit Medikamenten anzuregen ist eher dann ein Mittel, wenn andere Mittel nicht gewirkt haben.
Foto: cristiatanasila / shutterstock.com

Metoclopramid

Metoclopramid ist ein weiteres Medikament, das eigentlich für den Magen-Darm-Trakt entwickelt wurde, aber auch den Prolaktinspiegel steigern kann.

Es hat jedoch deutlich ausgeprägtere und häufiger auftretende Nebenwirkungen als Domperidon. Das liegt unter anderem daran, dass es die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und auch zu Symptomen innerhalb des Gehirns führen kann (u. a. Müdigkeit, Unruhe, Depression, unbeabsichtigte Bewegungen, etc.)

Es gibt eigentlich wenige Gründe die dafür sprechen, Metoclopramid statt Domperidon einzusetzen.

Noch mehr Tipps

Zum Abschluss noch ein paar weitere Tipps, die dir helfen können, deine Milchmenge zu steigern:

  • Nimm genug Kalorien zu dir: Die Milchbildung benötigt Energie – sowohl für den Prozess, als auch für das Endprodukt, die Muttermilch. Denn da sind reichlich Fette, Proteine und Zucker drin, und somit eben auch Kalorien. Manchmal kommt es vor, gerade bei Frauen, die schon immer schlechte Esserinnen waren, dass nach der Geburt der Appetit noch weiter sinkt und sie auf gar nichts richtig Hunger haben. Auch der Wunsch, den „Vor-Schwangerschafts-Body“ wieder zu kriegen, kann dabei eine Rolle spielen. Wenn du also das Gefühl hast, zu wenig Milch zu haben und gleichzeitig sehr wenige Kalorien zu dir nimmst, versuch, mehr zu essen. Und zwar nicht nur einen Eisbergsalat mit Kohlrabi, sondern etwas „richtiges“. Hier erfährst du mehr über den Kalorienbedarf in der Stillzeit.

  • Trink ausreichend: Vorweg hier zwei Tipps, die nicht funktionieren: 1. Du kannst durch weniger trinken nicht abstillen. 2 Du kannst durch mehr trinken nicht mehr Milch machen. Für den zweiten Punkt aber ein dickes fettes außer: Du kannst nämlich nicht mehr machen, außer du hast wirklich einen Flüssigkeitsmangel. Denn tatsächlich kann es sein, dass du dann weniger Milch produzierst. Also: Trink ganz normal, sodass du keinen Durst hast, aber auch nicht ständig aufs Klo laufen musst. Trink nach Bedarf.

  • Nicht zu früh durchschlafen lassen und Schnuller vermeiden: Beide Tipps gehören zum Thema „nicht zu selten stillen“. Jedes Elternpaar sehnt sich zwar nach Nächten, in denen das Baby möglichst viel schläft. Aber anstreben solltest du das in den ersten Monaten nicht – die Stillpause wird zu lang. Alternativ kannst du auch in der Nacht abpumpen. Und bezüglich Schnuller: Dieser befriedigt das Saugbedürfnis deines Babys, aber nicht das Hungerbedürfnis. Damit schiebst du eine Mahlzeit einfach auf, was du vermeiden willst.
Ein Baby mit Schnuller
Hofft, dass du ihm nicht den Schnuller wegnehmen willst: Ein typisches Baby.
Ständiges Schnullern ist eher hinderlich, wenn du die Milchbildung anregen willst.
  • Schlaf ausreichend: Ein schwieriges Unterfangen, das wissen wir. Schlaf ist kostbar, nimm ihn dir, wenn es irgendwie geht – es hat sich gezeigt, dass Mamas, die zu wenig schlafen, tendentiell weniger Milch produzieren.

Nimm Hilfe in Anspruch

Und nun zum letzten Tipp: Nimm Hilfe in Anspruch.

Bei zu wenig Milch die Milchbildung anregen zu wollen ist in der Theorie zwar einfach – die Brust entleeren und ein paar weitere Dinge beachten.

In der Praxis zeigt sich aber immer wieder, dass es dann doch nicht so einfach ist. Die Beurteilung, wie groß das Problem ist – ob und wieviel zugefüttert werden muss – wo eigentlich genau die Ursache liegt – und wie du ein Baby wieder an die Brust kriegst, das vielleicht gar nicht mehr an die Brust will – all das ist nicht einfach zu koordinieren und zu überblicken.

Wir können dir zwei Dinge zur Hilfe anbieten:

Erstens veröffentlichen wir ganz bald unseren ausführlichen Online Kurs „Mehr MutterMilch Machen!“, der dir Schritt für Schritt alle Aspekte ausführlich erklärt und einen Gutschein für 20 Minuten Online-Stillberatung mit sich bringt. Melde dich für den Newsletter an, damit du direkt erfährst, wann der Kurs an den Start geht.

Oder aber du buchst direkt eine Stillberatung – das geht schnell und unkompliziert. Alles, was du dazu wissen musst, erfährst du hier.

Fazit

Die Milchbildung anregen umfasst vor allem die häufige und gründliche Entleerung der Brust – durch Stillen, Ausstreichen oder Abpumpen – die Ursachensuche und möglichst die Behebung dieser Ursache und unterstützenden Maßnahmen, wie milchfördernden Lebensmitteln und manchmal Medikamenten.

Wir wünschen dir ganz viel Erfolg bei deinem Weg! 🙂 Melde dich gerne, wenn du Hilfe benötigst. Fast immer ist es möglich, mit etwas Aufwand für steigende Milchmengen zu sorgen – bishin zum ausschließlichen Stillen über viele, viele weitere Monate.

Quellen

Mohrbacher, Breastfeeding Answers – A guide for helping families, 2. Auflage 2020

Lawrence & Lawrence, Breastfeeding – A guide for the medical profession, Elsevier, 9. Auflage 2022

Marasco, West, Making More Milk – The Breastfeeding Guide to Increasing your Milk Production, McGrawHill, 2. Auflage 2020

Wambach, Spencer, Breastfeeding and Human Lactation, Jones & Bartlett Learning, 6. Auflage 2021

Lauwers, Swisher, Counseling the Nursing Mother – A Lactation Consultant’s Guide, Jones & Bartlett Learning, 7. Auflage 2021

Ruddle, Relactation – A Guide to Rebuilding your Milk supply, Plaeclarus Press, 1. Auflage 2020

Jacobson – Mother Food – Food and herbs that promote milk production and a mother’s health, Rosalind Press, 4. Auflage 2011

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