Viele Frauen machen sich Gedanken, wie ihre Brust nach der Stillzeit aussehen wird. Bleibt sie größer? Wird sie wieder kleiner, so wie vorher? Oder wird sie sogar etwas „hängen“?
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Was dich nach der Stillzeit erwartet und wie du die Form deiner Brust (zumindest etwas) beeinflussen kannst, lernst du hier.
Los geht’s!
Veränderungen der Brust – Was bisher geschah
Wahrscheinlich hast du schon zu Beginn deiner Schwangerschaft bemerkt, dass sich etwas verändert: Du hast vielleicht ein Ziehen und Spannen in der Brust bemerkt, vielleicht auch etwas Schmerzen oder auch früh eine kleine Volumenzunahme.
Das waren die verschiedenen Stillhormone, die zu einer Reifung und dem Wachstum des milchproduzierenden Gewebes und der Milchgänge geführt haben. Diese arbeiten während der ganzen Schwangerschaft daran, die Brust auf die Stillzeit vorzubereiten. Das milchbildende Gewebe verdrängt auch in gewissem Maße das Fettgewebe, aus dem die Brust sonst vorranging besteht.
Nach der Geburt muss es dann schnell losgehen:
Der hemmende Einfluss, den die Plazenta (Mutterkuchen) auf die Brust hatte, geht verloren und die Stillhormone (vor allem Prolaktin) sorgen für den Milcheinschuss. Deine ohnehin schon deutlich gewachsene Brust schwillt richtig an, dafür sorgen neben der „einschießenden“ Milch auch die gestiegene Durchblutung und Lymphflüssigkeit.
Diese Phase dauert etwa 1-2 Wochen, vielleicht auch etwas länger, bis sich die Brust und dein Baby gut „eingependelt“ haben. Die Brust ist jetzt deutlich größer als in der Schwangerschaft, wird aber vor allem dann richtig groß, wenn du längere Zeit nicht gestillt hast. Manchmal fühlt es sich dann so an, als würde dein Baby die Milch richtiggehend „austrinken“.
Und so kann das viele Monate gehen. Eben so lange, wie du stillst.
Aber irgendwann – für die meisten früher, für manche auch später, kommt die Zeit des Abstillens. Und dann stellt sich die Frage:
Was jetzt?
Was nach dem Abstillen mit deiner Brust passiert
Es ist ganz natürlich, dass im Laufe der Stillzeit weniger vom milchbildenen Hormon Prolaktin freigesetzt wird und die Brust damit auch weniger angeregt wird, Milch zu produzieren.
Wichtiger jedoch für die Veränderungen am Ende der Stillzeit ist das seltenere Stillen, also das Abstillen. Das führt dazu, dass immer weniger Drüsengewebe benötigt wird. Stillst du ganz ab, bilden sich Drüsengewebe und Milchgänge langsam zurück.
Dadurch, dass das milchbildende Gewebe das Fettgewebe zu einem Teil ersetzt hat, kann es nun sein, dass die Brust unmittelbar nach der Stillzeit sogar kleiner und schlaffer wirkt. Das Fettgewebe baut sich jedoch langsam wieder auf, sodass die Brust nach wenigen Jahren (mit einem oder zwei musst du schon rechnen) etwa wieder so aussieht, wie zuvor.
Kriege ich sicher keine Hängebrust nach der Stillzeit?
Das lässt sich nicht ganz einfach beantworten. Tatsächlich bemerkt etwa die Hälfte aller Frauen Veränderungen ihrer Brust1, aber das ist nicht ausschließlich auf das Stillen zurückzuführen.
Stattdessen scheint eher die Schwangerschaft an sich, die Anzahl der durchgemachten Schwangerschaften, die Körperfülle sowie einige andere Faktoren (zum Beispiel rauchen) zur Ausbildung einer Hängebrust zu führen.
Und, ganz wichtig: Natürlich auch das Alter2. Dass sich die Brust im Laufe des Lebens verändert ist völlig normal. Auch dass Schwangerschaften einen Einfluss haben, ist normal. Es kann natürlich schwer sein, das so zu akzeptieren – ist aber Teil des Lebens.
Zumindest aber gibt es keinen Hinweis darauf, dass tatsächlich das Stillen an sich eine Rolle bei den Veränderungen der Brust, oder gar bei der Entstehung einer Hängebrust spielt.
Und kann ich so eine Hängebrust irgendwie vermeiden?
Du kannst dich, ganz unabhängig davon, ob du stillst oder nicht, ganz generell um deinen Körper kümmern: Gesund essen, Sport treiben, auf Rauchen und Alkohol verzichten.
Darüber hinaus können Sportarten, die die Brustmuskel trainieren (im Zweifel einfach Kraftübungen) der Brust eine (subjektiv) ästhetischere Form geben. Das Bindegewebe zu stärken ist ebenfalls sinnvoll.
Und die Brustwarzen?
Auch die Brustwarzen verändern sich in Schwangerschaft und Stillzeit. Sie werden größer, dunkler und in der Regel auch elastischer.
Auch diese Veränderungen bilden sich nach der Stillzeit langsam zurück. Es ist jedoch auch hier nicht sicher, dass alles wieder haargenau so aussieht, wie zuvor. Forschung dazu, wie häufig und ausgeprägt anhaltende Veränderungen sind, gibt es jedoch nicht genug.