Ingwer in der Stillzeit

Darfst du in der Stillzeit Ingwer zu dir nehmen? Darfst du Ingwertee und Ginger Ale trinken?

In unserer Artikelreihe zur Ernährung in der Stillzeit soll es hier um diese tolle Knolle und ihre Sicherheit in der Stillzeit gehen.

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Die kurze Antwort lautet: Ja, du darfst als Stillende Ingwer in der Regel bedenkenlos zu dir nehmen.

Wenn du es genauer wissen willst, beantwortet dir dieser Artikel alle Fragen 🙂

Los geht’s!

Was ist Ingwer?

Der Ingwer, den wir in der Regel im Supermarkt kaufen und essen, ist eigentlich nur die unterirdisch wachsende Wurzel der Ingwerpflanze.

Eine Ingwerwurzel auf einem Tisch.
Führt vor dem Konsum ein Schattendasein: Die Ingwerwurzel.
Foto von sentot setyasiswanto auf Unsplash

Er wächst nur in den Tropen und Subtropen, ist aufgrund seines Geschmacks und der gesundheitsfördernden Wirkung aber schon seit Jahrzehnten auch in Europa sehr beliebt. Aber auch für Stillende?

Ist Ingwer gesund?

Aufgrund der vielen ätherischen Öle und weiterer Inhaltsstoffe wird Ingwer in vielen Ländern als Heilpflanze angesehen. Er kann

  • gegen Übelkeit und Reiseübelkeit helfen (wird deshalb auch oft in der Frühschwangerschaft empfohlen)
  • auch aufgrund seiner Schärfe die Durchblutung und den Kreislauf anregen
  • die Verdauung fördern
  • den Stoffwechsel anregen und bei Diäten unterstützen

Und ganz abgesehen davon schmeckt er auch einfach gut – Ingwer gibt vielen exotischen Gerichten erst die richtige Würze, glänzt als Tee, als Ingwerstäbchen, als Ginger Ale und vieles mehr.

Deshalb ist die Frage auch so wichtig:

Ist Ingwer ein sicheres Lebensmittel in der Stillzeit?

Ingwer und Stillen

Wie wir oben schon angesprochen haben: Ja, Ingwer ist in aller Regel ein sicheres Lebensmittel in der Stillzeit. Nicht nur ist er in den meisten Fällen verträglich, ihm wird in manchen Ländern auch nachgesagt, die Milchbildung steigern zu können. Was da dran ist, klären wir jetzt.

Milchbildung anregen

In der Türkei und in Teilen Asiens gilt Ingwer als milchförderndes Nahrungsmittel. Er findet sich in reichlich Zubereitungen mit anderen Kräutern in Tees oder anderen Speisen. Gleichzeitig wird er in manchen Regionen auch lokal auf der Brust angewendet, um die Zeit von der Geburt bis zum Milcheinschuss zu verkürzen.

Es gibt sogar ein paar Studien, die diesen Zusammenhang versucht haben, zu belegen. Leider gibt es keine Beweise dafür, dass Ingwer wirklich die Milchbildung anregen kann – alle Studien, die das zu zeigen versuchen, sind eher von minderer Qualität.

Einfluss auf den Geschmack der Muttermilch

Ingwer kann, wie Knoblauch oder Spargel, den Geschmack der Muttermilch verändern. In den meisten Fällen stört das ein Baby nicht weiter.

Tatsächlich gibt es sogar Hinweise dafür, dass Babys, deren Mütter in Schwangerschaft und Stillzeit viele unterschiedliche Nahrungsmittel gegessen haben, später auch mehr Lebensmittel akzeptieren. Das heißt: Wenn du in der Stillzeit Ingwer isst, mag dein Kind es später vielleicht lieber!

Übrigens brauchst du dir auch keine Gedanken machen, dass die Muttermilch zu „scharf“ wird (denn Ingwer schmeckt ja recht scharf). Die Schärfe geht nicht in die Milch über!

Es kann allerdings auch sein, dass dein Baby ausnahmsweise so gar nicht auf den Geschmack von Ingwer steht. Wenn du den Eindruck hast, dass es nach dem du welchen gegessen hast, nicht so gerne an die Brust will, lass ihn mal weg und schau, ob es besser wird.

Sicherheit

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Ingwer – in normalen Mengen eingenommen – negative Auswirkungen auf dein Stillbaby hat, so lange ihr beide gesund seid und keine entsprechenden Allergien aufweist.

Die Sicherheit ist zwar nicht gut untersucht, aber es hat sich, trotz Millionen ingweressender Mütter, noch nicht der Verdacht ergeben, dass er bei deinem Baby zu Problemen führen könnte.

Wenn du Ingwer als Nahrungsergänzungsmittel zu dir nehmen willst, zum Beispiel in Form von Kapseln, solltest du das gut erwägen und mit deiner Frauen- oder Hausärztin absprechen.

Spezielle Zubereitungsarten

Es gibt eine Reihe von Zubereitungsmöglichkeiten des Ingwers, die wir uns noch genauer anschauen wollen.

Ingwerwurzel

Die Ingwerwurzel ist wie gesagt das „Kernstück“ des Nahrungsmittels Ingwer, das du im Supermarkt kaufen kannst. Wie oben beschrieben ist es in üblichen Mengen als sicher in der Stillzeit zu betrachten.

Ingwertee

Beim Ingwertee, der zum Beispiel bei Erkältungen mit Halsschmerzen oder Schnupfen hilfreich sein kann, musst du dir genauso wenig Gedanken machen, so lange du ihn nicht in übertriebenen Mengen konsumierst. Es gibt ihn als fertige Mischung im Beutel im Supermarkt, oder du schneidest dir einfach kleine Blöcke Ingwer und lässt diese einige Minuten im kochenden Wasser ziehen.

Du kannst den Ingwertee auch problemlos mit Zitrone oder Honig süßen.

Eine Tasse Ingwertee mit Zitrone, eine Hand hält sie fest.
Auch Ingwertee und typische Ginger Ales stellen in der Stillzeit normalerweise kein Problem dar (wenn du es nicht übertreibst – aber das gilt für jedes Lebensmittel).
Foto von Dominik Martin auf Unsplash

Ginger Ale

Ginger Ale enthält häufig nur Ingweraroma, darüber hinaus mit Wasser, Zucker, Citronensäure und anderen Aromen auch keine weiteren Inhaltsstoffe, die dir oder deinem Kind in der Stillzeit schaden sollten. Natürlich nur, wenn du es in Maßen genießt – es enthält nämlich meist ziemlich viel Zucker.

„Goldene Milch“

Ein Trendgetränk der letzten Jahre ist sicherlich die goldene Milch, der auch bei Stillenden nahezu magische Fähigkeiten zugesprochen werden. Neben Kurkuma, der für den „goldenen“ Aspekt sorgt, ist auch Ingwer enthalten.

Hier erfährst du mehr über goldene Milch in der Stillzeit.

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