Fenchel-Anis-Kümmel-Tee in der Stillzeit

Fenchel-Anis-Kümmel-Tee in der Stillzeit ist gut verträglich, hat gesundheitsfördernde Eigenschaften und kann eventuell sogar helfen, die Milchbildung anzuregen.

Worauf du achten solltest und welche Wirkungen und Nebenwirkungen zu erwarten sind, lernst du in diesem Artikel.

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Ein Kännchen und eine Tasse Tee, daneben einige Samen und Blüten von Fenchel, Anis und Kümmel.
Fenchel-Anis-Kümmeltee kann auch in der Stillzeit getrunken werden. Einige Dinge solltest du aber beachten.
Foto: beta7/shutterstock.com

Los geht’s!

Wozu der Tee eingesetzt wird

Alle drei Bestandteile des Fenchel-Anis-Kümmel-Tees werden schon seit Jahrhunderten als Heilpflanzen eingesetzt, auch in der Stillzeit. Die Hauptfunktion ist dabei die Regulierung der Magen-Darm-Tätigkeit.

Gegen Blähungen und Verdauungsbeschwerden

Es sind vor allem die ätherischen Öle in den Samen, die sich positiv auf die Darmtätigkeit auswirken. Diese wirken entkrampfend und entblähend und haben nebenbei auch noch antibakterielle Eigenschaften.

Gerade am Anfang der Stillzeit, im Wochenbett, haben viele Mamas mit einem schmerzhaften Blähbauch zu kämpfen, der weitere Wochenbettbeschwerden noch verstärken kann. Hier helfen einige Tassen Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, zu einer Entspannung beizutragen. Oft wird auch Kamillentee empfohlen.

Für viele stellt sich auch die Frage: Hilft es auch meinem Kind bei Blähungen, wenn ich den Tee trinke?

Hilft Fenchel-Anis-Kümmeltee auch bei Blähungen beim Baby?

Babys brauchen in den ersten Lebensmonaten keine andere Nahrung als Muttermilch, auch an heißen Tagen. Gerade in den ersten 4-6 Monaten sollte keine zusätzliche Nahrung gegeben werden, unter anderem, um Allergien zu vermeiden. Das gilt auch für Tees jeder Art.

Trotzdem wird einerseits immer wieder empfohlen, auch kleineren Kindern hin und wieder eine Flasche Tee zu geben, und dann gerne Fenchel-Anis-Kümmel-Tee, vor allem dann, wenn die an vermeintlichen Koliken leiden.

Darauf solltest du unseres Erachtens verzichten: Oft ist gar nicht klar, ob die Unruhe deines Babys wirklich an Bauchschmerzen bzw. Blähungen liegen, denn es gibt viele andere Gründe, aus denen ein Kind im ersten Lebensjahr schreit. Bevor du damit startest, solltest du auf jeden Fall mit deiner Kinderärztin sprechen.

Als Mutter kannst du den Tee bedenkenlos zu dir nehmen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einige der krampflösenden Eigenschaften der drei Samen auch in die Muttermilch weitergegeben werden und deinem Baby helfen können. (Ergänzung Dezember 2023: Bitte lies auch den Hinweis im roten Kästchen weiter unten).

Verschiedene Samen, zu kleinen Häufchen nebeneinander aufgeschichtet.
Viele Kräuter und Samen kannst du auch in der Stillzeit zu dir nehmen, mit unterschiedlichen Effekten.
Foto: vvoe/shutterstock.com

Zur Steigerung der Milchbildung

Fenchel, Anis und Kümmel finden sich in fast jeder Stilltee-Mischung wieder.

Das macht Sinn, denn erstens schmecken sie gut, haben eben auch die anderen positiven Eigenschaften und es gibt zarte Hinweise, dass sie tatsächlich die Milchbildung anregen können.

Dazu muss man allerdings sagen: Die wenigsten Pflanzen, denen man milchbildende Eigenschaften zuschreibt, wurden ausreichend untersucht. Oft beruht ihr Einsatz auf einer traditionellen naturheilkundlichen Anwendung.

Am wichtigsten für die Anregung der Milchbildung ist das häufige Entleeren der Brust, beim Stillen, Abpumpen oder Ausstreichen. Eine leergetrunkene Brust ist für den Körper das Zeichen, dass mehr Milch produziert werden muss.

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Ist es sicher, Fenchel-Anis-Kümmel-Tee auch in der Stillzeit zu trinken?

Generell ja, allerdings mit ein paar Einschränkungen:

Erstens solltest du natürlich verzichten, wenn du oder dein Baby auf einen der Bestandteile allergisch sind.

Zweitens solltest du nicht zu viel des Tees trinken. Es gibt zwei Fallberichte von Müttern, deren Babys lethargisch waren und erbrachen, nachdem die Mütter täglich mehr als 2 Liter Tee getrunken haben, der unter anderem Fenchel und Anis, sowie Geißraute und Süßholz enthielten. Worauf die Symptome genau zurückzuführen waren, ist aber nicht klar.

Drittens solltest du immer dann aufhören, ein Lebensmittel zu dir zu nehmen, wenn du das Gefühl hast, dass es zu negativen Symptomen bei dir oder deinem Baby führen könnte.

Und viertens können sich durch den Tee der Geschmack und Geruch deiner Muttermilch verändern, was nicht jedem Baby gut schmeckt. Die meisten haben damit aber keine Probleme.

Die einzelnen Wirkstoffe

Wenn du mehr über die einzelnen Wirkstoffe wissen möchtest, haben wir dir hier die wichtigsten Infos zusammengestellt.

Fenchel

Fenchel besteht vor allem aus dem Öl Anethol, einem pflanzlichen Östrogen. Dieser Stoff geht auch in die Muttermilch über, sodass eine Wirkung direkt auf dein Baby nicht unwahrscheinlich ist. Seine Sicherheit bei Säuglingen wurde nie untersucht, da er jedoch auch für Tees direkt für Babys eingesetzt wird, kannst du davon ausgehen, dass er sicher ist.

Achtung: Die letzte Aussage müssen wir im Winter 2023 unbedingt ergänzen: Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat eine Warnung vor der Gabe von Fenchel an Säuglinge herausgegeben, da in Tierversuchen bei großen Mengen Fenchel eine erhöhte Leber-Krebsgefahr aufgetreten war. Dies lag am enthaltenen Molekül „Estragol“. Da in Fenchelprodukten stark schwankende, teilweise aber sehr hohe Estragolgehalte nachgewiesen wurden, rät die EMA zum Verzicht auf Fenchelprodukte bei Kindern unter 4 Jahren und schließt auch die Anwendung in der Stillzeit in diese Warnung mit ein.

(Hier kannst du mehr dazu nachlesen)

Es gibt mehrere Studien, bei denen die milchbildenden Eigenschaften von Fenchel entweder allein oder in Mischungen untersucht wurden. Insgesamt gibt es nur zarte Hinweise, dass Fenchel sich positiv auf die Milchmenge auswirken kann.

Anis

Anis und Fenchel sind nahe Verwandte, und so ist auch der Hauptbestandteil dieses Samens das Anethol. Seine Wirkung auf die Milchbildung wurde nie effektiv untersucht, ansonsten gelten für ihn die gleichen Aussagen wie beim Fenchel.

Kümmel

Kümmel enthält vor allem Carvone und Limonene, die auch für die entblähenden Eigenschaften verantwortlich sind, die beim Kümmel am stärksten ausgeprägt sind.

Auch hier geht der Geschmack in die Muttermilch über, ebenso der Wirkstoff. Es wurde nie bewiesen, dass Kümmel tatsächlich auch beim gestillten Säugling gegen Blähungen wirken kann, oder ob dahinter vielleicht nicht nur der Placebo-Effekt steckt. Da jedoch in der Regel keine Nebenwirkungen zu erwarten sind, schadet es nicht, es auszuprobieren.

Ob auch Kümmel die Milchbildung anregen kann, ist ebenfalls ungeklärt. In einer Studie fand sich kein positiver Effekt, aber auch hier gilt, dass eigentlich mehr Studien nötig wären, um eine sichere Aussage treffen zu können.

Anisblüten vor grünem Hintergrund.
Eine Anisblüte sieht auch schön aus.
Foto: Cyrustr/shutterstock.com

Fazit

Einige Tassen Fenchel-Anis-Kümmel-Tee kannst du auch in der Stillzeit problemlos trinken. Übertreibe es nicht, erwarte keine Wunder hinsichtlich deiner Milchmenge und freu dich über den entblähenden und entkrampfenden Effekt, den der Tee für dich und vielleicht auch für dein Baby haben kann. Wenn du ungewünschte Symptome bei dir oder deinem Baby bemerkst, reduzier die Menge und hole ärztlichen Rat ein. Das gilt für jede Art von Tee, zum Beispiel auch für Brennnesseltee.

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