Unregelmäßig beantworten wir Fragen, die uns Leserinnen stellen sozusagen „für alle“. Diesmal fragt Larissa: „Ich habe gelesen, dass man auch in der Seitenlage mit der oberen Brust stillen kann. Das fällt mir aber schwer. Geht das überhaupt? Und wenn ja, wie?“
Gute Frage, Larissa – wir gehen einfach mal in ein paar Sätzen darauf ein.
Warum solltest du überhaupt die obere Brust geben?
Die Überschrift ist etwas irreführend, denn natürlich „sollst“ du die Brust nicht geben – es gibt keine Pflicht dazu. Es gibt überhaupt keine Pflicht, irgendeine spezielle Stillposition einzunehmen. Es ist allerdings erstens in den meisten Fällen nicht besonders schwierig und zweitens in den meisten Fällen sinnvoll.
Wenn du das Stillen in der Seitenlage irgendwann beherrschst, hast du dadurch viele Vorteile:
- Es ist bequem für dich
- Du musst nicht gegen die Schwerkraft ankämpfen und schonst Arme und Rücken
- Du kannst dein Baby auch nachts ganz einfach andocken und brauchst dafür nicht aufzustehen
- Auch für dein Baby ist es bequem, da es einfach liegen bleiben kann
- Einschlafen ist erlaubt, solange für dein Baby eine sicherere Schlafumgebung herrscht
Es ist nicht total einfach im Liegen zu stillen, da du keine gute Übersicht über das Anlegen hast und dein unterer Arm nicht wirklich frei zur Unterstützung ist. Allerdings gehört das Stillen in der Seitenlage bei den meisten Mamas und Kindern irgendwann zur Routine dazu.
Du kannst es dir noch einfacher machen
Durch das Stillen mit der oberen Brust kannst du es dir noch einfacher machen: Statt dich (und dein Baby) jedes Mal umdrehen zu müssen, um an die andere Brust zu gelangen, kannst du die obere Brust auch einfach so geben.
Wie es geht
Um mit der oberen Brust zu stillen braucht es eigentlich keine große Anleitung:
- Du entfernst dich ein kleines bisschen von deinem Kind, rückst also mit dem ganzen Körper etwas zurück aus deiner Ausgangsposition.
- Dein oberes Knie legst du etwas nach vorne, um deine Position zu stabilisieren.
- Jetzt lehnst du den Oberkörper nach vorne, sodass die Brust das Gesicht deines Babys gut erreicht.
- Den oberen Arm kannst du hinter deinem Baby aufstützen
Aufpassen solltest du, dass du weiterhin einigermaßen bequem liegst, dass dein Baby den Kopf nicht stark verdrehen muss, überhaupt die Kriterien des korrekten Anlegens eingehalten werden, besonders dann, wenn es noch klein ist. Meistens kann das Baby so sogar in Rückenlage liegen, was das (Wieder-)Einschlafen unter Umständen noch einfacher macht.
Je nachdem, wie groß deine Brust und vielleicht auch, wie deine Brustwarzen geformt sind, kann es einfacher oder schwerer sein, im Liegen mit der oberen Brust zu stillen. Es ist auch sicherlich nicht die einfachste Position für den Anfang, aber es spricht nichts dagegen, es irgendwann einfach mal auszuprobieren.