Kurkuma in der Stillzeit

Kurkuma gewinnt an Beliebtheit – nicht nur unter Stillenden. Aber wie bei vielen anderen Lebensmittel stellt sich die Frage: Ist die tropische Wurzel auch in der Stillzeit gesund und sicher?

Die kurze Antwort lautet: Ja, Kurkuma in der Stillzeit ist wahrscheinlich kein Problem. Allerdings wurde die Sicherheit bisher nicht ausreichend in klinischen Studien untersucht. Wenn du es genauer wissen willst, lies hier weiter 🙂

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Los geht’s!

Was ist Kurkuma?

Beim Kurkuma, den wir in den letzten Jahren immer mehr auch in Deutschland im Supermarkt kaufen können, handelt es sich um die Wurzelknolle („Rhizom“) der Kurkumapflanze. Diese wächst in den Tropen und wird traditionell als Gewürz und Farbstoff verwendet.

Einige Kurkuma-Knollen mit einem Löffel mit dem gelben Pulver auf einem hölzernen Schneidebrett.
Sieht hübsch aus und ist hübsch gelb: Kurkuma.
Foto von Julia Topp auf Unsplash

Die Pflanze stammt aus der Familie der Ingwergewächse. Die Knolle ist voll von ätherischen Ölen und dem Farbstoff Curcumin, der es intensiv gelb macht.

Ist Kurkuma gesund?

In der traditionellen ayurvedischen Heilkunst wird Kurkuma eine reinigende und energiespendende Wirkung zugesprochen. Tatsächlich wird er auch in der westlichen Medizin stark untersucht:

So ergaben einige Studien Hinweise darauf, dass Kurkuma, bzw. das darin enthaltene Curcumin, Entzündungen lindern und unter Umständen sogar bei der Verhinderung und Therapie von Krebsleiden helfen könne. Diese Eigenschaften sind jedoch bisher nicht ausreichend untersucht und daher nicht bewiesen.

Wichtig ist für uns natürlich die Frage: Ist Kurkuma in der Stillzeit sicher – oder sogar gesund?

Kurkuma und Stillen

Vielleicht sorgst du dich, weil Kurkuma wichtige Zutat in deinem Lieblingsgericht ist, oder du möchtest dir gerne eine „Goldene Milch“ zubereiten. Vielleicht hast du auch gehört, dass Kurkuma für mehr Muttermilch sorgen kann, oder aber, dass es in die Milch übergehen kann.

All diese Fragen klären wir jetzt.

Kann es die Milchbildung anregen?

Eine gute Anlaufstelle für die Frage, ob ein Lebensmittel die Milchbildung anregen kann, ist die Drugs and Lactation Database.

Dort heißt es zum Kurkuma:

  • Kurkuma wird in Indien zur Förderung der Milchbildung genutzt
  • In Thailand wird er eingsesetzt, um die Zeit zum Milcheinschuss zu verkürzen

Dieser Effekt konnte jedoch bisher nicht in Studien nachgewiesen werden. Außerdem verringert Kurkuma in experimentellen Zellstudien sogar die Milchproduktion. Du solltest also insgesamt andere Mittel finden, deine Milchproduktion zu fördern, allen voran das häufige Anlegen.

Einfluss auf Geschmack und Farbe der Muttermilch

Kurkuma zeichnet sich, anders als z. B. Knoblauch oder Ingwer, nicht gerade als besonders herb schmeckendes Gewürz aus. Ob allerdings Farbe oder Geschmack der Muttermilch dadurch verändert werden können, darüber haben wir keine Informationen gefunden.

Ein Glas mit Kurkuma-Pulver als Sinnbild für den Einsatz von Kurkuma in der Stillzeit.
Kurkuma in der Stillzeit: Es ist fraglich, ob das Gewürz außerordentlich gesund ist, aber ungesund ist es wahrscheinlich auch nicht.
Fazit: Gerne verzehren, zum Beispiel auch in goldener Milch.
Foto von Lucas MARULIER auf Unsplash

Sicherheit von Kurkuma in der Stillzeit

In Indien wird Kurkuma manchmal als Bestandteil einer Creme verwendet, die bei wunden Brustwarzen auf die Brust aufgetragen wird. Eine Studie hat sogar mal dezente Hinweise gefunden, dass das besser wirken könnte, als Muttermilch.

Andererseits sollten Babys gerade in den ersten Lebensmonate so wenig wie möglich mit anderen Lebensmitteln direkt in Kontakt kommen – und wenn du dir Kurkuma auf die Brustwarze schmierst, hat ihn auch dein Baby bald im Mund.

Abgesehen davon kann es manchmal wohl auch zu Hautentzündungen führen und es ist sowieso viel wichtiger, bei wunden Brustwarzen das korrekte Anlegen zu fördern.

Aber dass Kurkuma – in normalen Mengen genossen – irgendeine gesundheitliche Schädigung bei deinem Kind hervorrufen kann, dazu haben wir keine Hinweise gefunden. Natürlich musst du aufpassen, wenn bei dir oder deinem Baby Allergien bestehen, aber das dürfte hinsichtlich Kurkuma die absolute Ausnahme sein.

Einschränkend müssen wir natürlich auch sagen: Ob Kurkuma wirklich sicher ist, ist nicht ausreichend untersucht worden.

Das liegt einerseits daran, dass Studien an Schwangeren und Stillenden hohen ethischen Anforderungen unterliegen, andererseits natürlich auch daran, dass es keinen dringenden Grund gab, diese Untersuchungen für Kurkuma durchzuführen.

Spezielle Zubereitungsarten

Kurkuma in Goldener Milch

Goldene Milch„, das ist eines dieser In-Getränke, das in den letzten ein oder zwei Jahren sehr beliebt geworden ist. Aber darfst du deinen Durst nach goldener Milch stillen?

Dieser Frage gehen wir in einem anderem Artikel nach: Goldene Milch in der Stillzeit.

In Curry

Wusstest du, dass Kurkuma eines der Hauptbestandteile von Curry ist? Wir dachten ja früher immer, dass Curry eine Pflanze an sich sei – dabei ist es eine Gewürzmischung. Nun, vielleicht wusstest du das auch schon. Wir wollten es nur noch mal sagen 🙂

Als Nahrungsergänzungsmittel

Die positiven, antientzündlichen Eigenschaften des Gewürzes kann man sich natürlich auch direkt zu eigen machen: In dem man Kurkuma „einfach so“, ohne Teil eines Rezeptes einnimmt.

Deshalb gibt es Kurkuma auch als Nahrungsergänzungsmittel, zum Beispiel in Form von Pillen zum Einnehmen, manchmal sogar in Verbindung mit Pfefferextrakt, der die Aufnahme des Curcumins in den Körper vereinfacht.

In der Stillzeit solltest du dir das genau überlegen: Denn wie oben gesagt gibt es weder für die Verträglichkeit höherer Dosen vernünftige Studien, noch ist überhaupt belegt, dass Kurkuma wirklich die positiven Eigenschaften für die Gesundheit hat, die ihm nachgesagt werden.

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