Ashwaganda in der Stillzeit

Ashwaganda – die Schlafbeere – wird in der ayurvedischen Medizin zur Steigerung der Milchmenge eingesetzt. Aber ist das sicher?

Eine Blüte der Ashwaganda-Pflanze in Nahaufnahme
Sieht ganz hübsch aus, aber ist sie auch sicher in der Stillzeit? Die Schlafbeere, auch Ashwaganda genannt.

Dieser Frage gehen wir in diesem Artikel nach. Spoiler-Alarm: Nimm es besser nicht ein!

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Los geht’s!

Was ist Ashwaganda?

Ashwaganda ist die ayurvedische Bezeichnung für die Schlafbeere (Withania somnifera), manchmal auch Winterkirsche genannt.

Sie ist eine wildwachsende Pflanze, die in großen Teilen Afrikas, Asiens und im Mittelmeerraum heimisch ist. Alle Pflanzenteile enthalten unterschiedliche Mengen von Alkaloiden und Steroiden, die im Menschen auch hormonell aktiv sein können.

Wofür wird Ashwaganda genutzt?

In Deutschland sind traditionell keine Anwendungsfälle bekannt, dafür ist die Pflanze ein sehr wichtiger Bestandteil der ayurvedischen Medizin. Hier sind über 200 verschiedene Zubereitungen bekannt, die wiederum viele verschiedene Wirkungen haben sollen:

  • Beruhigende Wirkung
  • Lebensverlängernde Wirkung
  • Bei Verstopfung
  • Bei Erschöpfung
  • und viele mehr

Für uns interessant ist die Frage, ob Ashwaganda in der Stillzeit zur Milchbildung genutzt werden kann: Denn dafür ist die Pflanze in der ayurvedischen Medizin eben auch bekannt.

Ist Ashwaganda sicher anzuwenden?

Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Nein.

Tatsächlich kann man es einfach nicht genau sagen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat alle verfügbaren Studien geprüft und kommt zu dem Schluss, dass weder eine der Wirkungen sicher belegt, noch dass die Sicherheit wirklich, nun ja, gesichert ist.

Tatsächlich wird die Pflanze in der Schwangerschaft auch als „Abortivum“, also als Abtreibungsmittel genutzt – weshalb in der Schwangerschaft natürlich erst Recht darauf verzichet werden sollte.

Obwohl es in Deutschland zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel in Form von Pulver oder Kapsel zu kaufen gibt, raten wir von der Anwendung in der Stillzeit ab. Zur Steigerung der Milchmenge gibt es bessere Methoden – und sogar Pflanzen – die sicherer einzunehmen sind.

Das beste Beispiel ist hier der Bockshornklee, der vielleicht einzigen Pflanze, der ein milchfördernder Effekt wohl zurecht nachgesagt wird.

Quellen

Bundesinstitut für Risikobewertung, Risikobewertung von Pflanzen und pflanzlichen
Zubereitungen (2012), S. 83 ff., hier abrufbar

Foto von Vinayaraj unter CC-BY SA 4.0

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