Nagellack in der Stillzeit

Keine Frage – auch in der Stillzeit darfst du dich wohl fühlen und dazu kann gehören, auch mal Nagellack aufzutragen.

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Sieht schön aus, aber ist das auch sicher? Nagellack in der Stillzeit ist wahrscheinlich ungefährlich.
Foto von Analia Baggiano auf Unsplash

Aber vielleicht hast du davon gehört, dass Nagellack ziemlich viele Schadstoffe enthält und auch in der Schwangerschaft nur äußerst zurückhaltend benutzt werden sollte.

Aber wie sieht es mit Nagellack und Stillen aus? Ist das problemlos möglich?

Die kurze Antwort lautet: Ja, du darfst in der Stillzeit Nagellack benutzen – aber ein Restrisiko ist nicht ganz ausgeschlossen.

In diesem Artikel erklären wir dir, warum du auch nach der Geburt etwas zurückhaltend mit Nagellack sein solltest und zeigen dir zwei Hersteller, die schadstoffarmen Nagellack herstellen.

Los geht’s!

Giftstoffe im Nagellack

Die Liste der potentiell schädlichen Stoffe im Nagellack ist lang. Wir zeigen dir nur die wichtigsten Stoffe in einer kurzen Übersicht.

Formaldehyd

Formaldehyd trägt zur Aushärtung des Lacks bei. Der Stoff ist allerdings potentiell krebserregend, allergieauslösend und kann, eingeatmet, zu Atemstörungen führen.

Im Blut allerdings wird es sehr schnell abgebaut, sodass Forschende davon ausgehen, dass es eher nicht oder in nur sehr geringen Anteilen in die Muttermilch übergeht. Wer beruflich mit Formaldehyd zu tun hat, sollte aufpassen, im Nagellack ist der Stoff allerdings nur gering dosiert und sollte beim Stillen kein Problem darstellen.

Nitrosamine

Nitrosamine sind krebserregende Stoffe, die bei der industriellen Bearbeitung von Rohstoffen, unter anderem auch in Lebensmitteln entstehen.

Toluol

Toluol ist ein Lösungsmittel, das für den schönen Glanz in Nagellack verantwortlich ist. Es kann nerven-, leber- und nierenschädigend wirken und beim Einatmen zu Unwohlsein, Müdigkeit und Bewusstsseinsstörungen führen.

Wichtig aber vor allem: Es kann das ungeborene Kind schädigen. Dies tritt aber erstens bei hohen Dosen auf (zum Beispiel wenn man es missbräuchlich „schnüffelt“), zweitens hat das nicht direkt etwas mit der Muttermilch zu tun. Aber bei Dingen, die ungesund für ein Baby im Bauch sind, sollte man auch außerhalb des Bauchs genauer hinschauen.

Weichmacher

Weichmacher können in den Hormonhaushalt eingreifen und u. a. zu Unfruchtbarkeit führen, außerdem stehen sie im Verdacht Entwicklungsstörungen beim Kind hervorzurufen.

Weichmacher finden sich häufig in Plastikwaren (weshalb, gerade bei Babyspielzeug und Lebensmittelcontainern oft „BPA-frei“ draufsteht), aber eben auch im Nagellack.

und noch mehr

Reichlich weitere Schadstoffe stecken im Nagellack, und keiner von diesen sollte beim Stillen auf dein Baby übertragen werden. Aber wie wahrscheinlich ist das eigentlich?

In typischen Nagellacken finden sich leider wirklich viele Schadstoffe, die potentiell schlecht für ein gestilltes Baby sein könnten.
Foto von KARTIK GADA auf Unsplash

Gehen die Giftstoffe in die Muttermilch über?

Das kann man leider nicht so genau sagen.

Tatsächlich gibt es einige Barrieren, die die Aufnahme der Stoffe in die Muttermilch verhindern bzw. reduzieren sollten.

  • Der Nagel selbst: Fingernägel bestehen aus „toten“ Hornzellen, die nicht mehr sehr aktiv am Stoffwechsel teilnehmen. Aber leider sind sie nicht komplett undurchlässig für Schadstoffe, außerdem können diese über die Haut an Nagelfalz und Nagelrändern aktiv aufgenommen werden.
  • Dein Körper: Dein Blut, deine Leber, deine Nieren: Alle arbeiten daran, Schadstoffe schnellstmöglich wieder aus deinem Körper auszuscheiden. Allerdings schaffen diese es kaum, alles rauszuschmeißen, ehe das Blut mit den Schadstoffen in deiner Brust ankommt.
  • Deine Brust: Muttermilch ist ein Filtrat deines Blutes und die Laktozyten, also die Zellen, die deine Muttermilch bilden, lassen nicht jeden durch – allerdings gelangen immer wieder auch Stoffe in die Milch, die dort auf keinen Fall hingehören, zum Beispiel Alkohol und Nikotin, aber auch Koffein und eben Giftstoffe.

Im Zweifel solltest du also davon ausgehen, dass Schadstoffe durchaus in die Muttermilch gelangen – wenn es auch so scheint, als würden viele eher durch die Luft als durch das Stillen in dein Baby gelangen.

Schadstoffarme Alternativen

Eine häufige Frage in der Stillberatung lautet also: Sollte ich also komplett auf Nagellack in der Stillzeit verzichten?

Eher nicht.

Es gibt keine Studien, die einen direkten Schaden durch die Nutzung des Lacks an einem Stillbaby zeigen.

Außerdem gibt es seit einiger Zeit schadstoffarme Alternativen. Diese verzichten soweit wie möglich auf viele giftige Substanzen. Je nachdem, wieviele der Stoffe sich nicht im Produkt befinden, nennen diese sich „12-free“ oder „10-free“ etc.

Wir haben wir hier ein paar aus unserer Sicht sinnvolle Alternativen herausgesucht:

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Nagellack und Stillen – Fazit

Es gibt keinen Beweis dafür, dass Nagellack in der Stillzeit zu Schäden an einem Säugling geführt hat – wäre das so, müssten sich auch die berühmten Hersteller wohl um schadstoffärmere Varianten bemühen.

Trotzdem finden wir es verständlich, wenn du dir Sorgen machst. Schließlich bedeutet der mangelnde Nachweis von Schäden nicht, dass es keine gibt.

Aber es gibt auch noch andere Sorgen in der Stillzeit – Haarausfall zum Beispiel – und wir gönnen dir den Nagellack 🙂 Deshalb denken wir, dass folgende Tipps sinnvoll sind:

  • Im Zweifel verzichten: Wenn du Nagellack nicht für deinen Job oder für dein Selbstbewusstsein benutzen musst – verzichte vielleicht besser einfach, oder benutz ihn möglichst selten.
  • Auftragen in belüfteten Räumen: Schmink deine Nägel nur draußen oder in Räumen mit offenen Fenstern, und nicht in der Nähe deines Babys. Halte Abstand zu den Fingern, soweit möglich und trag möglichst wenig Lack auf die Haut und das Nagelbett auf.
  • Fass nicht in den Mund deines Babys: Denk daran auch, wenn du es von der Brust ablöst oder ihm die ersten Zähnchen putzt.
  • Nutze Alternativen: Es gibt inzwischen einige Hersteller, die versuchen, auf möglichst viele Schadstoffe zu verzichten: Zum Beispiel Nailberry, Kia-Charlotta oder Gitti.

Quellen

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17396657/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3713175/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1367843/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34501500/
https://www.e-lactation.com/en/formaldehyde-pr/

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