Warum läuft beim Stillen die andere Brust?

Heute aus der Kategorie „Schnelle Fragen, schnelle Antworten“ eine Antwort auf Kathas Frage, die uns per Mail erreichte: „Warum läuft beim Stillen die andere Brust?“

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Eine Mutter stillt ihr Baby im Stehen. Ob ihre andere Brust ausläuft, ist aus dieser Position nicht erkennbar.
Wenn beim Stillen die andere Brust auch ausläuft, kann das manchmal zu unangenehmen Situationen führen. Ist aber normal und überhaupt nicht schlimm.
Foto: rawpixel.com/shutterstock.com

Los geht’s!

Die Situation

Du wirst wahrscheinlich gemerkt haben, dass deine andere Brust hin und wieder anfängt zu laufen, wenn du stillst. Wahrscheinlich nicht die ganze Zeit, aber auch nicht gerade selten.

Das kann ein bisschen nervig sein, wenn deine Kleidung oder die Kleidung deines Kindes nass wird, oder wenn du keine Stilleinlage zur Hand hast und auch dein BH nass wird.

Dass dies passiert, ist einfach und schnell erklärt: „Schuld“ daran hat der Milchspendereflex.

Der Milchspendereflex

Einfach gesagt ist der Milchspendereflex der Reflex der dafür sorgt, dass überhaupt Milch aus deiner Brust kommt.

Viele glauben, dass ein Baby die Brust ausschlürft, als wäre deine Brustwarze ein Strohhalm und deine Brust ein Becher. So ist es aber nicht.

Stattdessen „pumpt“ deine Brust die Milch selbst zur Brustwarze, wo dein Baby sie dann nur noch trinken muss. Allerdings ganz so einfach ist es nicht, denn dein Baby sorgt erst dafür, dass der Reflex überhaupt ausgelöst wird.

Einfacher ist es, das anhand eines Bildes darzustellen:

Die Illustration eines Milchspendereflexes: Das Baby trinkt an der Brust, Signal auf Nervenbahnen zum Gehirn, Ausschüttung von Oxytocin und daraufhin der Milchausstoß.
Der Milchspendereflex erklärt, warum beim Stillen oft die andere auch läuft.

Wenn dein Kind an der Brust trinkt, sagen wir mal an der linken, dann ist das der erste Schritt für die Auslösung des Reflexes. Das Saugen signalisiert über Nerverbahnen, die zum Gehirn ziehen, deiner Hypophyse, dass da gerade jemand trinken möchte.

Die Hypophyse reagiert damit, dass sie das Hormon Oxytocin ausschüttet. Dieses Hormon schwimmt durch das Blut zur Brust, wo es das milchbildende Gewebe erreicht. In den dortigen Milchzellen wird die Muttermilch produziert.

Um diese Milchzellen herum liegen klitzekleine Muskelzellen, die das Oxytocin registrieren und sich daraufhin zusammenziehen. Durch das Zusammenziehen wird die Milch in die kleinen Milchkanäle gepresst und landet dann an der Brustwarze. Würde dies nicht so funktionieren (und damit haben manche Mamas ein Problem, wenn der Milchspendereflex nicht richtig klappt), würde das Baby nicht genug Milch bekommen – es ist nämlich eben kein Strohhalm.

Aber warum läuft die Brust dann auf der anderen Seite?

Die Brust läuft auch auf der anderen Seite, weil das Oxytocin ja durch den gesamten Körper schwimmt und dann auch die klitzekleinen Muskelzellen der anderen Brust anregt, sich zusammenzuziehen.

Das ist nicht bei allen Frauen so: Die Seite, an der das Kind gerade saugt fördert deutlich mehr Milch, was natürlich gut ist, damit in der anderen später auch noch was drin ist. Gerade aber Mütter, die generell viel Milch haben, die einen starken Milchspendereflex haben oder bei denen die andere Brust gerade sehr voll ist, weil lange nicht mehr an ihr getrunken wurde, merken oft, dass die andere Brust mitläuft.

Was du dagegen tun kannst

Generell ist das Laufen der anderen Seite kein großes Problem. Manche Mamas profitieren sogar davon, indem sie während des Stillens gleichzeitig auf der anderen Seite abpumpen. Oft funktioniert das Pumpen so nämlich viel einfacher.

Eine Mama stillt ihr Baby an der linken Brust, auf der anderen Seite pumpt sie ab.
Beim Stillen klappt das Abpumpen auf der anderen Seite bei vielen Mamas besser.
Foto: Sergey Novikov/shutterstock.com

Läuft die andere Brust bei dir sehr stark, solltest du natürlich darauf achten, Stilleinlagen zu verwenden oder zumindest so zu stillen, dass nichts unnötig nass wird. Du kannst die Brust auch einfach während des Reflexes mit einem Tuch bedecken und etwas gegen die Brustwarze drücken, das hilft manchmal, den Reflex frühzeitig zu beenden.

Ansonsten gibt es noch die Möglichkeit, spezielle Systeme zu verwenden, die die auslaufende Milch auffangen. Diese legst du in der Regel in den BH ein, auf diese Weise kannst du die Milch später noch füttern (wobei du aber sehr auf die Hygiene achten musst, mehr dazu bei Muttermilch aufbewahren) als Badezusatz o. ä. verwenden.

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