Wer kann Stillberaterin werden?

Vielleicht fragst du dich: Wer kann eigentlich Stillberaterin werden? Die einfache Antwort darauf lautet: Jede, die es will. Im Detail wird es aber etwas komplizierter. Warum genau, das erfÀhrst du hier.

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Eine Illustration die eine Stillberaterin zeigt, die einer Mutter beim Stillen hilft.
Stillberaterin kann prinzipiell jede Frau werden. Und jeder Mann kann Stillberater sein.
Foto: anastasiaromb/shutterstock.com

Los geht’s!

1. Jede/r kann Stillberater/in sein!

Es gibt in Deutschland eine Menge Berufsbezeichnungen, die nicht geschĂŒtzt sind. Fotografin gehört zum Beispiel dazu, GebĂ€udereinigerin und viele mehr. Und eben auch Stillberaterin: Dieser Beruf erfordert keine besondere Ausbildung, um ihn ausĂŒben zu dĂŒrfen.

Du könntest also ohne jede Vorbildung und ohne je selbst gestillt zu haben eine Website aufbauen, Flyer und Visitenkarten drucken und sagen: Ich bin Hildegard Iksypsilon, Stillberaterin.

Die Frage ist, ob dich jemand buchen wĂŒrde: Denn natĂŒrlich sollte eine gewisse Grundbildung vorhanden sein, damit du auch kompetent beraten kannst. NatĂŒrlich ist es möglich, sich diese Bildung selbst anzueignen, durch eigene Erfahrung, durch das Lesen von BĂŒchern, und so weiter.

Aber um eine gute Kompetenz nachweisen zu können, solltest du darĂŒber nachdenken, eine Ausbildung zur Stillberaterin zu durchlaufen.

Auch wenn du weder medizinische Vorkenntnisse hast, noch selbst gestillt hast, kannst du eine solche Ausbildung absolvieren, und zwar beim „DAIS“, dem Deutschen Ausbildungsinstitut fĂŒr Stillbegleitung.

2. Jede Frau, die selbst gestillt hat, kann Stillberaterin werden!

Es gibt zwei Ausbildungsorganisationen, die vor allem Frauen mit eigener Stillerfahrung eine Grundausbildung in der Stillberatung anbieten.

Das wĂ€re zunĂ€chst die La Leche Liga, die sogar relativ hohe HĂŒrden fĂŒr den Einstieg bietet: Stillen bis zum Beikoststart werden hier gefordert, somit MĂŒtter mit schwierigem Stillverlauf zumindest im Grundsatz ausgeschlossen. Ausnahmen werden jedoch je nach Situation gemacht.

Die Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AFS) setzt die Latte nicht ganz so hoch, hier wird jede Frau zugelassen, die bereits gestillt hat, egal wie lange dies am Ende geklappt hat.

3. Jeder mit medizinischen Vorkenntissen kann Stillberater/in werden!

Um den hohen AnsprĂŒchen moderner, evidenzbasierter Stillberatung und dies ggf. auch im klinischen Kontext gewĂ€hrleisten zu können, sind bei mehreren Ausbildungsinstituten medizinische Vorkenntnisse nötig.

Wenn du also Kinderkrankenpflegerin, Ärztin, Apothekerin, Arzthelferin oder Ă€hnliches bist, hast du gute Chancen an einem der folgenden Institute deine Ausbildung machen zu können.

Das Ausbildungszentrum Laktation und Stillen ist das Àlteste der deutschen Institute und akzeptiert auch viele weitere Berufsgruppen, wie zum Beispiel LogopÀdinnen oder Ergotherapeutinnen. NÀhere Infos findest du auf deren Website stillen.de

Das gleiche gilt auch fĂŒr das EuropĂ€ische Institut fĂŒr Laktation und Stillen (EISL) und das Fortbildungszentrum Bensberg.

Bei all diesen Instituten sind die Voraussetzungen und das Niveau sehr hoch, gleichzeitig erlauben aber nur sie die Anmeldung zur IBCLC-PrĂŒfung.

Fazit

Um Stillberaterin zu werden braucht es nicht viel – jede und jeder kann Stillberaterin werden. Allerdings steigen mit deinen eigenen Voraussetzungen auch die Möglichkeiten zur weiteren Qualifikation. Und mit der weiteren Qualifikationen geht auch in der Regel ein höherer Verdienst einher.

WofĂŒr entscheidest du dich? 🙂

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