Vielleicht fragst du dich: Wer kann eigentlich Stillberaterin werden? Die einfache Antwort darauf lautet: Jede, die es will. Im Detail wird es aber etwas komplizierter. Warum genau, das erfährst du hier.
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Los geht’s!
1. Jede/r kann Stillberater/in sein!
Es gibt in Deutschland eine Menge Berufsbezeichnungen, die nicht geschützt sind. Fotografin gehört zum Beispiel dazu, Gebäudereinigerin und viele mehr. Und eben auch Stillberaterin: Dieser Beruf erfordert keine besondere Ausbildung, um ihn ausüben zu dürfen.
Du könntest also ohne jede Vorbildung und ohne je selbst gestillt zu haben eine Website aufbauen, Flyer und Visitenkarten drucken und sagen: Ich bin Hildegard Iksypsilon, Stillberaterin.
Die Frage ist, ob dich jemand buchen würde: Denn natürlich sollte eine gewisse Grundbildung vorhanden sein, damit du auch kompetent beraten kannst. Natürlich ist es möglich, sich diese Bildung selbst anzueignen, durch eigene Erfahrung, durch das Lesen von Büchern, und so weiter.
Aber um eine gute Kompetenz nachweisen zu können, solltest du darüber nachdenken, eine Ausbildung zur Stillberaterin zu durchlaufen.
Auch wenn du weder medizinische Vorkenntnisse hast, noch selbst gestillt hast, kannst du eine solche Ausbildung absolvieren, und zwar beim „DAIS“, dem Deutschen Ausbildungsinstitut für Stillbegleitung.
2. Jede Frau, die selbst gestillt hat, kann Stillberaterin werden!
Es gibt zwei Ausbildungsorganisationen, die vor allem Frauen mit eigener Stillerfahrung eine Grundausbildung in der Stillberatung anbieten.
Das wäre zunächst die La Leche Liga, die sogar relativ hohe Hürden für den Einstieg bietet: Stillen bis zum Beikoststart werden hier gefordert, somit Mütter mit schwierigem Stillverlauf zumindest im Grundsatz ausgeschlossen. Ausnahmen werden jedoch je nach Situation gemacht.
Die Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AFS) setzt die Latte nicht ganz so hoch, hier wird jede Frau zugelassen, die bereits gestillt hat, egal wie lange dies am Ende geklappt hat.
3. Jeder mit medizinischen Vorkenntissen kann Stillberater/in werden!
Um den hohen Ansprüchen moderner, evidenzbasierter Stillberatung und dies ggf. auch im klinischen Kontext gewährleisten zu können, sind bei mehreren Ausbildungsinstituten medizinische Vorkenntnisse nötig.
Wenn du also Kinderkrankenpflegerin, Ärztin, Apothekerin, Arzthelferin oder ähnliches bist, hast du gute Chancen an einem der folgenden Institute deine Ausbildung machen zu können.
Das Ausbildungszentrum Laktation und Stillen ist das älteste der deutschen Institute und akzeptiert auch viele weitere Berufsgruppen, wie zum Beispiel Logopädinnen oder Ergotherapeutinnen. Nähere Infos findest du auf deren Website stillen.de
Das gleiche gilt auch für das Europäische Institut für Laktation und Stillen (EISL) und das Fortbildungszentrum Bensberg.
Bei all diesen Instituten sind die Voraussetzungen und das Niveau sehr hoch, gleichzeitig erlauben aber nur sie die Anmeldung zur IBCLC-PrĂĽfung.
Fazit
Um Stillberaterin zu werden braucht es nicht viel – jede und jeder kann Stillberaterin werden. Allerdings steigen mit deinen eigenen Voraussetzungen auch die Möglichkeiten zur weiteren Qualifikation. Und mit der weiteren Qualifikationen geht auch in der Regel ein höherer Verdienst einher.
Wofür entscheidest du dich? 🙂