AutorInnen: Anastasia Heimann, IBCLC, und Dr. Tobias Heimann, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin.
Erstellt: 15.02.2025
Wenn du sie nicht sofort füttern möchtest, kannst du deine Muttermilch einfrieren. Auf dieser Seite zeigen wir dir Schritt-für-Schritt, wie das funktioniert und worauf du achten solltest. Am Ende beantworten wir noch häufige Fragen, die rund um das Einfrieren von Muttermilch aufkommen. Mit dem Auftauen beschäftigen wir uns hier.

Bild: JAY CRUB / shutterstock.com
Schritt 1 – Milchgewinnung
Wenn du Muttermilch einfrieren willst, solltest du bereits auf eine möglichst saubere Milchgewinnung achten, damit die Milch im Anschluss möglichst lange haltbar ist.
Die Milchgewinnung kann von Hand oder per Abpumpen erfolgen.

Die meisten Mütter pumpen jedoch die Milch ab. Auch hier zu haben wir einen ausführlichen Artikel.
Hygiene
Vor dem Abpumpen solltest du dir die Hände gründlich mit Seife waschen, um die Bakterienlast zu reduzieren. Trockne sie mit einem frischen Handtuch oder einem Papiertuch.

Bild: CanvaAI
Nutze eine gereinigte oder abgekochte Milchpumpe.
Zur Reinigung per Hand solltest du alle Teile der Pumpe auseinandernehmen und alle Komponenten, die mit Milch in Kontakt kommen, mit heißem Leitungswasser und Spülmittel reinigen. Sie sollte dann an der Luft trocknen oder mit einem frischen Handtuch trocknen, anschließend bis zur nächsten Benutzung mit einem sauberen, trockenen Tuch abgedeckt werden.
Alternativ kannst du die Teile auch in einem sauberen Kochtopf in Wasser drei Minuten lang auskochen. Auch das Reinigen in einer Spülmaschine (> 65°C) ist möglich.
Deine Brust musst du vor dem Abpumpen normalerweise nicht extra reinigen.
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Geeignete Gefäße zum Einfrieren von Muttermilch
Zur Aufbewahrung im Tiefkühlschrank eignen sich Glasflaschen, Kunststoffflaschen und Muttermilchbeutel. Bei vielen Herstellern gibt es bereits zur Pumpe passende Flaschen, die du direkt einfrieren kannst. Ansonsten musst du erst abpumpen und die Milch dann in ein anderes Gefäß umfüllen.

Bei Plastikflaschen nutze nur zur Aufbewahrung von Milch zugelassene Flaschen. Widerstehe dem Impuls, möglichst günstige Behälter bei Amazon o. ä. zu kaufen, da du nicht sicher sein kannst, ob diese keine Schadstoffe enthalten (z. B. Bisphenole). Bei Glasflaschen denke daran, dass Milch sich ausdehnt, wenn sie einfriert, also lasse nach oben hin etwas Platz in der Flasche.
- Milchbeutel für Muttermilch : Speziell für die sichere Muttermilch Aufbewahrung im Kühlschrank und Gefrierfach entwickelt.
Nutze keine anderen Gefäße, die im Haushalt anfallen, wie Marmeladengläser, alte Tetrapaks o. ä.

Schritt 2 – Das Einfrieren
Wenn du die Milch in das Gefäß deiner Wahl gefüllt hast, solltest du auf das Gefäß schreiben, wann du die Milch gewonnen hast.

Anschließend ist es ratsam, möglichst wenig Zeit verstreichen zu lassen und das Gefäß zeitnah einzufrieren. So vermeidest du, dass sich in der Zwischenzeit Bakterien in der Milch vermehren können. Keine Sorge: Dabei kommt es nicht auf die oder andere Minute an, da deine Milch auch Mechanismen hat, das Bakterienwachstum zu unterbinden. Aber dein Ziel sollte sein, nach dem Abpumpen direkt alles zuzuschrauben und in die Tiefkühlung zu bringen.

Es ist aber auch möglich, dass du Milch bis zu 24 Stunden lang in einem Gefäß im Kühlschrank sammelst und sie erst dann einfrierst. Das sollte ebenfalls eine sichere Aufbewahrung über längere Zeit ermöglichen.

Außerdem kannst du auch zu bereits gefrorener Milch weitere Milch hinzufügen. Achte dabei darauf, dass du die frische Milch erst auf Kühlschranktemperatur herabkühlst, ehe du sie hinzuschüttest und dass die ganze Flasche dann nur so lange haltbar ist wie älteste Portion.

Schritt 3 – Haltbarkeit
Wie lange ist die eingefrorene Milch nun haltbar?
Dazu gibt es unterschiedliche Aussagen, wir halten uns an die Empfehlungen der Nationalen Stillkommission (Link), die 2024 veröffentlicht wurden.
Demnach ist die Milch in einem Tiefkühlfach im Kühlschrank (bei etwa minus 15°C) nur 2 Wochen lang haltbar, bei einem separaten Tiefkühlfach (<18°C) hingegen sogar ein halbes Jahr, im Notfall auch darüber hinaus („bis zu ein Jahr akzeptabel“).
Was passiert mit der Milch nach so langen Kühlzeiten?
Es ist möglich, dass sich der Geschmack der Muttermilch nach einigen Monaten Tiefkühlung ändert (sie könnte etwas „seifiger“ schmecken), das wird aber in der Regel von kleinere Säuglingen nicht beanstandet.
Die Zusammensetzung von Zucker und Eiweißen bleibt auch über Monate konstant, wobei einige Enzyme, sowie auf jeden Fall alle „lebenden“ Zellen (in der Regel Immunzellen) ihre Funktion verlieren.
Dass sich Bakterien bei <18°C vermehren und die Muttermilch für dein Baby „gefährlich“ werden lassen, ist nahezu ausgeschlossen, sodass eingefrorene Muttermilch auch nach Monaten bedenkenlos gefüttert werden kann, solange dauerhaft gefroren war.
Einmal aufgetaute Muttermilch sollte nicht wieder eingefroren werden.
Transport
Für Privatpersonen ist es schwierig, gefrorene Milch zu transportieren, ohne dass sie zwischendurch auftaut (das ist in der Regel nur unter Zuhilfenahme von Trockeneis möglich). Willst du also gefrorene Milch transportieren, sollte sie im Anschluss auch gefüttert werden.

Und was ist mit dem Auftauen?
Mit dem Auftauen beschäftigen wir uns in einem separaten Artikel. Dort lernst du, wie das möglichst schonend geht und wie lange die Milch danach gefüttert werden kann.

Zusammenfassung
Muttermilch kann bedenkenlos eingefroren werden, je hygienischer der Abpumpvorgang und je tiefer die Temperatur des Kühlfachs, desto besser. Nutze geeignete Aufbewahrungsgefäße (Kunstoff- oder Glasflasche, Muttermilchbeutel) und sorge für eine ununterbrochene Kühlung nach dem Abpumpen.
Quellen
- Mohrbacher, Breastfeeding Answers – A guide for helping families, 2. Auflage 2020
- Lawrence & Lawrence, Breastfeeding – A guide for the medical profession, Elsevier, 9. Auflage 2022
- Lauwers, Swisher, Counseling the Nursing Mother – A Lactation Consultant’s Guide, Jones & Bartlett Learning, 7. Auflage 2021
- Springer, S. et al, Gewinnung, Aufbewahrung und Umgang mit abgepumpter Muttermilch für das gesunde, eigene Kind zu Hause, Stellungnahme vom 15.03.2024, Nationale Stillkommission am Max-Rubner-Institut, zuletzt abgerufen 15.02.2025 Link